Die Stiftshütte war ein mobiles Zeltheiligtum, das die Israeliten etwa um 1450 v. Chr. auf ihrer Wüstenwandung errichteten. Das besondere, es geschieht auf direkte Anweisung Gottes hin. Welche tiefe Symbolik verbirgt sich darin?
Die wichtigsten Bibelstellen zum Thema
- 2.Mose 25,8 | Gott will inmitten seines Volkes wohnen
- 2.Mose 25; 26; 27 | Genaue Beschreibung des Zeltes der Begegnung
- 3.Mose 4,1-35 | Beispiel Sündopfer
- 2.Mose 25,8-9.40 | Nach himmlischem Vorbild
- Hebräer 9,9-11 | Himmlisches Heiligtum
- Hebräer 8,1-2 | Jesus ist der himmlische Hohepriester im himmlischen Heiligtum
- Hebräer 4,14-16 | Durch Jesus Zugang zum Thron der Gnade
- Kolosser 2,16-17 | Die Zeremonien sind nur ein Schatten gewesen auf Christus
- Jes 53,4-5 | Jesus Christus ist das Sühneopfer für unsere Schuld
- Römer 6,23 | Sünde kostet Leben, Gott schenkt ewiges Leben
- Joh 1,29 | Jesus, das Lamm, das der Welt Sünde trägt
- 1.Petrus 1,16-19; Epheser 5,1-2; Mt 26,26-28 | Erkauft mit dem teuren Blut Jesu
- 2.Korinther 5,18-21; Römer 8,3 | Versöhnung durch Jesus
- 3.Mose 16; Daniel 8,14 | Großer Versöhnungstag, Reinigung des Heiligtums
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3D-Grafiken: Jeremy Park, www.freebibleimages.com
Das Zelt der Begegnung
Das Zelt der Begegnung wurde so gebaut, dass es komplett zerlegt werden konnte. Zum Bau wurden edelste Materialien verwendet.
Man könnte aus 2.Mose 38,24 schließen, dass hier eine knappe Tonne oder gar 1,5 Tonnen Gold verbaut wurden.
- Der überdachte Raum teilte sich in das „Heilige“ und das „Allerheiligste“. Beide Raumteile standen im Verhältnis zwei zu eins. Das Allerheiligste maß innen 10 x 10 x 10 Ellen und war würfelförmig gestaltet.
- Im „Heiligen“ standen der siebenarmige Leuchter, der Schaubrottisch mit zwölf Broten und der Räucheraltar.
- Im „Allerheiligsten“ befand sich die sog. „Bundeslade“. Daneben lag das „Buch des Gesetzes“ (5. Mose 31,24-27). Außerdem wurden dort auch später der Stab Aarons, der gegrünt hatte und ein goldener Krug mit Manna aufbewahrt (2.Mose 16,33; 4.Mose 17,25). Beide Abteilungen wurden durch einen Vorhang getrennt, der mit Cherubimdarstellungen (Engel) gestaltet war. Hier begegnen uns die Farben des Heiligtums: roter und blauer Purpur, Karmesinrot und weißes Leinen (vgl. 2.Mose 26,31 LUT 17).
- Die Bundeslade war ein aus Akazienholz gefertigter Kasten (2,5 x 1,5 x 1,5 Ellen), der innen und außen mit Gold überzogen war. In der Bundeslade lagen die steinernen Tafeln der 10 Gebote. Die Deckplatte der Bundeslade, der Gnadenthron oder „Sühnedeckel“ (Hebr 9,5) bestand aus purem Gold. Auf ihr befanden sich zwei Cherubimfiguren aus getriebenem Gold. Dort erschien die Herrlichkeit Gottes. Die Gesetzestafeln lagen damit unter dem Thron der Gnade.
- Das Allerheiligste durfte nur einmal im Jahr vom Hohepriester am großen Versöhnungstag betreten werden.
- Für das Heiligtum war der Stamm der Leviten verantwortlich. Sie erhielten den „Zehnten“. Die Priester stammten aus der Familie Aarons.
Exodus 25,8–9 (LU)
8 Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, dass ich unter ihnen wohne. 9 Genau nach dem Plan, den ich dir von der Wohnung und ihrem ganzen Gerät zeige, sollt ihr’s machen.
Ein mobiles Heiligtum
Nach ihrem Auszug aus Ägypten in die Freiheit bauten die Israeliten, je nach Datierung, um das Jahr 1450 v. Chr. in der Sinaiwüste ein transportables, zerlegbares Heiligtum. Das Besondere war, dass Gott selbst ihrem Anführer Mose die Anweisung gab und die Bauart vorgab. Gott will unter seinem Volk wohnen und zieht mit ihm.
Dieses Heiligtum wurde „Zelt der Begegnung“ oder auch „Stiftshütte“ genannt und hatte verschiedene Funktionen:
- Ort der Gegenwart Gottes bei seinem Volk. | 2.Mose 25,8; 40,34-38
- Ort der Kommunikation Gott-Mensch. | 3.Mose 1ff; 4.Mose 12,4-8
- Ort der Sühnung von Schuld. | 3.Mose 1,1-17
Später wurde dieses Zeltheiligtum ein Vorbild für den Tempel in Jerusalem.
Die Umrechnung in heutige Maße gestaltet sich nicht ganz einfach. Die damals übliche „Elle“ dürfte 44,45 cm entsprochen haben. Die ägyptische Elle maß 44,7 cm. Andere hingegen gehen von 52,52 cm aus. Grob gesehen, war also eine Elle etwa ein halber Meter.
Glaube zum Anfassen
- „Sünde kostet Leben“ (Römer 6,23; Hebr 9,22) – dieser Grundsatz wurde den Israeliten täglich im Heiligtum deutlich gemacht. Es Bedarf eines stellvertretenden Opfers.
- Das Heiligtum stand in der Mitte des Lagers. Gott ist mitten unter seinem Volk und doch so heilig, dass man ihm nicht einfach so begegnen kann.
- Das Zelt der Begegnung macht klar: Gott will mit dem Menschen kommunizieren. Er sucht die Nähe der Menschen und will die Distanz überwinden.
- In der Stiftshütte werden alle Sinne angesprochen und spirituelle Themen erlebbar gemacht.
- Der Eingang ist z.B. immerhin etwa 10 Meter breit und aus bunt gewebtem Stoff gestaltet. Eine farbenfrohe Einladung, Gott zu begegnen und in die Gegenwart Gottes zu treten.
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Was heißt es „Christus ist für uns gestorben“?
Jens Spangenberg arbeitet in seinem Podcast „Die 3 Gesichter des Evangeliums“ verschiedene Sichtweisen des Evangeliums von der Erlösung heraus.
„Was meint „Christus ist für uns gestorben“? Was verbirgt sich hinter dem Symbol des Kreuzes? Auf Grundlage des Neuen Testaments haben sich seit dem 3. Jahrhundert drei große Deutungen herausgebildet: Die Stellvertretung als (1) Loskauf aus der Macht Satans, (2) Genugtuung gegenüber Gott (Satisfaktionslehre) und (3) als Straf-Übernahme der menschlichen Todesschuld. Könnte es sein, dass die gesellschaftlichen Verschiebungen auch zu einer Neuformulierungen der Kreuzestheologie führen müssten?“
(https://jensstangenberg.de/podcast/3-gesichter-des-evangeliums/)
Jens Spangenberg erkennt drei Grundmuster:
- Schuld – Vergebung
- Angst – Schutz
- Scham – Annahme
Im Modell der Stiftshütte begegnet uns vor allem „Schuld – Vergebung“, aber auch „Scham – Annahme“.
Wie können wir modernen Menschen das Evangelium verständlich machen? Dieser Podcast hilft auch zu verstehen, warum wir oft so unterschiedlich unser Christsein leben und in Konfrontation geraten. Hörenswert …
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Die Glaubensüberzeugungen der Siebenten-Tags-Adventisten
24. Christi Dienst im himmlischen Heiligtum
Es gibt ein Heiligtum im Himmel, die wahre Stiftshütte, die Gott aufgerichtet hat und nicht ein Mensch. Dort dient Christus für uns und macht den Gläubigen das Angebot seines versöhnenden Opfers, das ein für alle Mal am Kreuz vollbracht wurde, zugäng- lich. Mit seiner Himmelfahrt wurde er als unser großer Hohepriester eingesetzt und nahm seinen Mittlerdienst auf. Am Ende der prophetischen Zeit der 2300 Tage, im Jahr 1844, begann die zweite und letzte Phase seines Versöhnungsdienstes. Sie leitet das Gericht vor dem zweiten Kommen Christi ein und gehört zur endgültigen Beseiti- gung der Sünde, wie sie durch die Reinigung des alttestamentlichen Heiligtums am Versöhnungstag vorgebildet war. Das irdische Abbild des himmlischen Heiligtums wurde mit dem Blut von Tieropfern gereinigt; für das wirkliche, das himmlische Heilig- tum war ein besseres Opfer nötig: das vollkommene Opfer Jesu Christi. Das Gericht vor der Wiederkunft Jesu offenbart den himmlischen Wesen, wer im Glauben an den Herrn gestorben und durch ihn würdig ist, an der ersten Auferstehung teilzuhaben. Es zeigt auch auf, wer von den Lebenden Gemeinschaft mit Christus hat, an den Geboten Gottes festhält und den Glauben an Jesus bewahrt – also bereit ist für die Umwand- lung zum Eingang in Gottes ewiges Reich. Dieses Gericht erweist die Gerechtigkeit Gottes, der alle rettet, die an Jesus Christus glauben. Es bestätigt, dass alle, die Gott treu geblieben sind, das Reich empfangen werden. Wenn Christus diesen Dienst vor seiner Wiederkunft vollendet, ist für die Menschen die Zeit der Gnade abgelaufen. (Hbr 8,1-5; 4,14-16; 9,11-28; 10,19-22; 1,3; 2,16-18; Dan 7,9-14.25-27; 8,13.14; 9,24- 27; 4 Mo 14,34; Hes 4,5.6; 3 Mo 16; Offb 14,6.7.12; 22,12.)
Johannes 3,16 (LU)
16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
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